27.4.07

Zweimal Pizza

Im Camminer Bodden


Brueckendurchfahrt Wolin





Das tropische Stettiner Haff

An diesem Tag gab es zweimal polnische Pizza und das kam so:
Der Plan war, von Ziegenort nach Wolin zu segeln. Von Segeln konnte bald keine Rede mehr sein. Kurz nach Querung des Fahrwassers Swinemünde-Stettin schlief der Wind ein und es wurde so knallig heiß, das ich erst einmal ein Bad genommen habe. Nach drei Tagen ohne Dusche war das sehr angenehm. In der Kajüte waren es wieder über 30°!
Im Stettiner Haff muss man noch aufmerksamer hinsichtlich der Fischernetze sein. Über die Paulsdorfer Bucht geht es unter Motor nach Wolin.
Dort lege ich vorschriftsmäßig beim Hafenmeister an. Dort ist niemand. Im Yachtclub „Albatross“ sagt man mir die Hafenmeisterin käme um 1500 Uhr. Kam sie aber nicht. Inzwischen habe ich am Geldautomaten meine ersten Zlotys geholt und die erste Pizza gegessen. Ein hyperaktiver polnischer Pizzabäcker und ohrenbetäubendes Radiogeplärre haben mich geschafft und ich halte erstmal Siesta. In Wolin sehe ich auf einer Laterne den ersten Storch sitzen.
Kurz nach fünf gehe ich noch mal zum Yachtklub, um zu fragen, wann die Drehbrücke über die Dziwna öffnet. Ich hatte mit morgen früh gerechnet, bekomme aber die Auskunft, dass sie am Wochenende gar nicht öffnet. Zudem sei die Zuständigkeit in die Kommune übergegangen und den Andeutungen einer Frau entnehme ich, dass das nichts Gutes bedeutet. Es sind zwei ostdeutsche Urlauber dort, die polnisch sprechen. So klappt es mit der Verständigung. Ich hatte mich schon mit meinem Schicksal abgefunden in dem Nest 2 Tage zu bleiben, als es plötzlich ganz schnell geht. Der Polin hatte es keine Ruhe gelassen und nach einem Telefonat hieß es: in 20 Minuten macht die Brücke auf. Und so war es dann auch. Nach der Drehbrücke sind noch zwei weitere Brücken zu unterqueren. Lichte Durchfahrtshöhe 12,40 und 12,30 Meter. Da habe ich also noch 4 Meter Luft und trotzdem wirkt es immer recht knapp.
Im weiteren Verlauf der Dziwna liegen die Tonnen weit auseinander und das Fahrwasser ist schwer zu finden, zumal mein Navigationsprogramm hier einen weißen Fleck hat.Es ist eine schöne Abendfahrt unter Motor gegen leichten Ostwind. Ich begegne mal wieder keinem anderen Boot. Gegen 2100 Uhr lege ich im Camminer Bodden an einem etwas baufälligen Anleger in Miedzywodzie an. Ich gehe noch in den Ort, in dem Hunde wie bei uns Katzen streunen. Der Ort ist wie ausgestorben, ich finde aber nach der Durchquerung zur Ostsee hin die zweite Pizzeria des Tages. Die Pizza ist hier besser und die Pilspreise sind auch ok: 5 Zloty / 0,5 L.