25.4.07

Kleiner Behoerden-Aerger


Hafentag in Mönkebude, einem wirklich idyllischen kleinen Hafen am Stettiner Haff. Hafenmeister und Kollegin (der erste paritätisch besetzte Hafen!) sind sehr nett und beraten mich zwecks Ausreise nach Polen. Außerdem gibt es morgen früh frische Brötchen ans Schiff! Ihre Empfehlung: BGS anrufen zwecks Ausklarierung. Polen hat bisher nicht das „Schengener Abkommen“ unterzeichnet, ich befinde mich daher an der EU-Außengrenze.
Warum sind bei deutschen Behörden Probleme eigentlich immer vorhersagbar?
Ich rufe den BGS in Uckermünde an und erkläre mein Anliegen: Ausreise morgen geplant. Das sei alles kein Problem sagt der Beamte – ich solle nach Uckermünde kommen und bekäme die Ausklarierung dort. Ich miete also ein Fahrrad und fahre 7 Kilometer (natürlich gegenan, E 3-4) nach Uckermünde. Der Beamte an der dortigen Grenzstelle erklärt mir bestimmt, dass er auf keinen Fall „vorstempeln“ würde, d.h. Ausklarierung gehe bei ihm nur am Tag der Ausreise. Das mag alles richtig sein, dann darf aber sein Kollege keine andere Auskunft geben. Im Laufe unserer Diskussion gesellen sich zwei Kollegen hinzu und fangen an mich zu belehren. Als ich mitteile, welche Nummer ich angerufen habe werden sie unsicher: offensichtlich hatte ich mit dem Vorgesetzten gesprochen. Letztendlich bekomme ich meine Ausklarierung und die Dienststelle hat ihr „Skandälchen“ für den Tag. Der Chef ist natürlich in ihren Augen jung und unerfahren und bekomme noch was zu hören…
Im Hafen neben mir ein Rentner, der sein Schiff für den Sommer klar macht. Vielleicht ist es seine letzter Segel-Sommer denke ich, denn er erzählt viel von seiner erkrankten Frau und seiner Sorge, dass es wieder eine verkorkste Saison werden könne.
„Sahara-Sommer kommt!“ titelt die Bildzeitung – bisher hatte ich einen solchen April. Sonne ohne Ende.