22.4.07

Marina Kroeslin

Im Peenestrom

Kraftwerk Peenemuende






Ich werde geweckt von einem lauten Gezwitscher. Ein Schwalbenpaar hat sich direkt an meinem Boot niedergelassen und begrüßt den Frühling mit lautem Gezwitscher, dass durch die Lüfter direkt in meine Ohren übertragen wird.
Ich trödele bis zum Mittag, dann geht es durch die Fahrwasser zur Marina Kröslin.
Der Wind kommt aus Süd, so dass ich meist unter Motor laufe. Es gibt so viele Anglerboote in und außerhalb des Fahrwassers, dass ich Mühe habe Kurs zu halten.
Vorbei geht es im Peenestrom am alten Kraftwerk der Nazi- Raketenversuchsanstalt Peenemünde. Das ist schon ein komisches Gefühl: da hat Wernher v. Braun seine Karriere gestartet und ist dabei, wie man heute weiß, über (Arbeiter-)Leichen gegangen.
Marina Kröslin ist mir von einem Chartertörn bekannt. Morgen früh habe ich um 8 einen Termin mit dem Mechaniker. Er soll nach dem Motor gucken.
Am Abend Spaziergang nach Freest und Essen im Restaurant „An der Waterkant“. Der Inhaber ist ein cleverer Geschäftsmann, der alle Gäste mit Handschlag begrüßt. Die Tochter bedient und isst offensichtlich zuwenig.
Meine Ohren sind inzwischen total verbrannt. Die muss ich irgendwie schützen!
Heute habe ich verzweifelt mein Polnisch-Wörterbuch gesucht. Dazu musste ich alle Kisten ausräumen, bis ich es gefunden habe. Mein Gott, ist das kompliziert. Ich sollte doch wenigstens die Namen der Häfen auf die Reihe kriegen.