29.4.07

Geduld gefragt

So, nach den anfänglichen Erfolgen kommt jetzt die Geduldsprobe: eiskalter Ost/Nordost, ein Wind, den ich gar nicht brauchen kann. Gegen Ostwind ankreuzen macht mit DINE wenig Sinn. Sie läuft nicht hoch genug am Wind. Frustig ist, dass ich mit meinem System Weltempfänger und Laptop einfach keinen Wetterbericht reinbekomme. Ich kriege kein ausreichendes Rundfunksignal. So vertrödele ich den Sonntag, bis ich mit einem netten Polen ins Gespräch komme, der in Berlin arbeitet. Er zeigt mir ein Internetcafe und ich pflege leidlich die Webseite. Es geht nur Text, Bilder laden funktioniert nicht und in meine Mails komme ich auch nicht rein…
Der Wetterbericht im Web macht mich auch nicht schlauer: es sind so ziemlich alle Windrichtungen angesagt. Was ich erlebe, ist ein strammer NE. Ich will aber nur bei einigermaßen klarer Vorhersage losfahren, denn der Schlag nach Kolberg geht über 30 Sm offene Küste. Und der Törnführer warnt ausdrücklich vor dem Versuch des Gegenan. Man kommt einfach nicht genügend voran. Dabei sind die Wellen die eigentliche Bremse: kurz und steil, bremsen sie das Schiff immer wieder ab.
Bis auf die Kälte gibt es heute wieder strahlenden Sonnenschein, also gibt es am Wetter eigentlich nichts auszusetzen. Klären muss ich noch, welche Bedeutung das militärische Sperrgebiet vor Dziwnow hat. Das darf man eigentlich nur Sonntags und Montags befahren. Der Hafenmeister sah das aber nicht so eng und meinte, ich könne da durch.
Jetzt um 17.30 flaut der Wind ab, mal sehen, ob er auch die Richtung wechselt…