Maritimes Highlight
Ich stehe früh auf, um pünktlich zur Eröffnung des Vasa-Museums sein. Nur in der ersten Stunde kann man dort ungestört sein, dann geht der Trubel los. Das Museum beherbergt ein maritimes Highligt: die Vasa, komplett erhalten. Das Schiff ist als gigantische Fehlkonstruktion bei der Jungfernfahrt 1628 im Hafen von Stockholm gesunken und 1961 gehoben worden. Zur Ehrenrettung der damaligen Schiffsbauer muss man erwähnen, dass es (mal wieder!) die politischen Vorgaben waren, die zur Katastrophe führten: der König wollte ein repräsentatives Kriegsschiff, dass letztendlich zu viele Kanonendecks hatte. Der Schwerpunkt war zu hoch, zuwenig Ballast und schon war’s im Hafen versenkt…
Wikipedia schreibt: „Der Bau der Vasa war für Schweden auch ein Prestigeprojekt. Sie war bestückt mit 64 Kanonen, die der Feuerkraft der gesamten polnischen Flotte gleichkommen sollten. Das Schiff war etwa 69 Meter lang, 12 Meter breit und am Großmast fast 52 Meter hoch. Die gesamte Segelfläche lag bei etwa 1.300 m² und das Achterdeck lag 20 Meter über dem Wasserspiegel. Nachdem Gustav Adolf erfahren hatte, dass der Feind ein ähnlich großes Schiff bauen ließ, befahl er 1627, auf dem oberen Batteriedeck Kanonen in gleicher Zahl und vom gleichen Kaliber wie auf dem unteren Batteriedeck zu installieren, um so die Feuerkraft weiter zu erhöhen. Ein schwerer Fehler: Die gesamte Statik des Schiffes, die durch Ballaststeine im Rumpf kontrolliert wurde, geriet außer Kontrolle. Durch die erhöhte Masse (Auftrieb, Archimedisches Prinzip) lagen die Öffnungen für die unteren Kanonen ohnehin bereits bei geringer Krängung (Schräglage) unterhalb der Wasserlinie, wobei der erhöhte Schwerpunkt die wind- oder ruderlagenbedingte Krängung zusätzlich vergrößerte.“
In einer Computersimulation konstruiere ich ein sicheres Schiff, aber der König ist natürlich unzufrieden!
Alles über das Schiff: hier