24.8.07

Hanö

Die Hasslöbron öffnet fuer mich


Hanö-Hafen


Urwald auf Hanö


Der Leuchtturm



Damwild

Alles richtig gemacht! Die Entscheidung Richtung Hanö loszufahren ist richtig. Zwar geht es gegen den Wind, aber der ist mit West 4, später 3 moderat und ich motore unter gerefftem Großsegel. Später kann ich das Reff herausnehmen, was noch mal einen halben Knoten Fahrt bringt. Ich starte früh, so dass ich noch die Stunden mit schwachem Wind nutzen kann, um gegen den Wind Strecke zu machen.
An der Brücke Hasslöbron, die die Insel mit dem Festland verbindet, rufe ich über Kanal 12 Kungsholmen Traffic an. Sie antworten prompt und öffnen ebso fix die Drehbrücke für mich und dann geht es gleich weiter. Ich habe einen faulen Tag: der Autopilot arbeitet zuverlässig ( wie lange?) und ich kreuze unter Motor nach Hanö. Während der Stunden denke ich noch mal über das gestrige Abschleppen nach. Das waren schon komische Leute. Als wir nach über 2 Stunden Schleppen in den Hafen kommen, macht sich der Skipper als erstes Sorgen um die Hafengebühr. Seine Frau, eine Russin ist kurz angebunden. Und dann eiert er mit einer Einladung auf sein Boot herum. Sie ist so halbherzig ausgesprochen, dass ich es vorziehe abzuwarten. Und das ist auch gut. Noch zweimal sagt er mir, man könne ja was unternehmen, er müsse aber erst seine Frau fragen. Um 18.30 Uhr gehen sie dann allein in die Stadt…
Manchmal sieht die Törnführer komisch. Meiner warnt eindringlich vor einer „ kleinen, dunklen, unbezeichneteten" Schäre, die im Nordosten von Hanö liegt und „nur eben" aus dem Wasser ragt. Das Ding ragt mindestens 5 Meter aus dem Wasser und ist aus 4 Sm Entfernung gut zu erkennen. Wer da bei sichtigem Wetter drauffährt, der sollte grundsätzlich im Hafen bleiben.
Hanö liegt im Sonnenschein und macht schon nach der ersten Sichtung Lust auf Erkundungstour. Die Insel hat einen netten kleinen Hafen und ist autofrei. Der Hafenmeister begrüßt mich per Handschlag und in bestem Deutsch. Er fragt mich, wo ich herkomme und ich erwarte nicht, dass er das Münsterland kennt. Aber Mats Tinghög hat in Münster studiert und nach einem Berufsleben als Zahnarzt, erfüllt er sich hier seinen Traum vom Rentnerdasein und arbeitet als Hafenmeister (einschliesslich Klo putzen). Seine Frau führt die Jugendherberge. Am Abend mache ich den die erste Inselerkundung. Wunderschön! In Hafennähe stehen einige Häuser und dann gibt es nur noch Natur. Sehr schön mit vielen großen Findlingen und Urwald dazwischen, in dem eine Damhirschherde frei herum läuft. Ich laufe nach „Bönsäcken", das ist ein Kiesausläufer am Nordwestende, der ins Meer ragt und sich in ständiger Umformung befindet.
Ich werde mit einem malerischen Sonnenuntergang belohnt und freue mich schon auf den nächsten Tag.