Gedser
So sieht das ganze Dorf aus...
Heute lerne ich mein Boot von einer anderen Seite kennen: von einer sehr guten! Ich wache um 5.30 auf und der Wind heult in den Wanten. Ein Hafentag mit ausschlafen wäre nicht schlecht… Aber ich möchte den NW nutzen, um nach Gedser zu fahren. Als ich die Leinen los werfe, kommentiert dies mein Nachbar mit „Heute soll es ja nicht so schön werden…“ Irrtum, es wird der beste Schlag des gesamten Törns. Es geht los mit NW 3-4 und DINE läuft schnell 4 Kn – in die richtige Richtung! Dann klart es auf und die Sonne scheint. Ich werde von der „Nordlicht“ überholt, die mich in Kristanopel so gut verpflegt hat. Ich funke sie an, aber sie reagieren nicht. Die Welle ist heute trotz des Windes nicht hoch, denn ich laufe in Lee von der Küste. Zeit für ein paar Fotos. Ich befestige das Stativ am Mast und fotografiere mich selbst. Dann frischt der Wind weiter auf und das erste Reff im Groß ist fällig. DINE läuft inzwischen 5,5 Kn. Der Wind frischt weiter auf – ich binde das 2. Reff ins Groß – DINE läuft 6Kn. Am Ende sind es 6,8 Kn mit 2 Reffs im Groß und bis auf ein Drittel weggerollter Fock. Das Schiff ist ein englischer Küstenkreuzer – und braucht einfach viel Wind. Aber so viel war es gar nicht. – in der Spitze Bf 6. Tatsache ist, ich fühle mich mit dem Schiff bisher nicht unsicher. Solchen Wind wie heute hätte ich auf dem Törn öfter brauchen können. In Gedser gehe ich in die neue Marina. Ein Schwede, der mir schon in Höllviken geholfen hatte, nimmt die Leine an und ich bin froh, als das Schiff in der Box verzurrt ist. Der Ort selbst erinnert an eine ausgestorbene Westernstadt: viele Häuser stehen leer und/oder sind zu kaufen. Kein Mensch auf der Strasse. Hoffentlich werde ich hier nicht eingeweht…
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