16.6.07

Schärensegeln!




Jetzt kommt die Belohnung für die lange Anreise! Heute bin ich von Helsinki aus nach Osten in die Schären gesegelt. Schöner SW 3 machte streckenweise Segeln möglich und das war fantastisch: Sonne, Wind und diese Landschaft! Die Fahrwasser sind gut betonnt und Navichart ist präzise genug, um auch mal das Fahrwasser zu verlassen. Ich habe mir im Hafenführer 2 Schären ausgeguckt, an denen man vor Heckanker anlegen kann. An der ersten Schäre haben bereits gegen Mittag einige Motorboote angelegt und Dutzende von Kindern springen auf den Felsen herum. Nichts gegen Kinder, aber das ist nicht meine Vorstellung von Schärenankern…
Auf Bergholmen sind die besten Plätze auch schon belegt. Auf der Nordseite sind noch Plätze frei, aber sie sind nicht ideal, weil ich mit dem Bug nicht nahe genug an die Felsen herankomme. Ich fahre mehrere Anläufe – es ist das erste Mal, dass ich einen Heckanker nutze, aber ich komme nicht nah genug heran, da das Boot droht, aufzulaufen.
Schließlich wähle ich einen Platz, bei dem ich bis auf drei Meter hrankomme. Ich springe mit der Vorleine über Bord und muss über einige Steine durch ca 40 cm tiefes Wasser an Land, um einen Ring im Fels zu erreichen. Nicht das klassische Anlegemanöver, aber für den Anfang bin ich zufrieden. Das Boot liegt gut und ich fiere die Vorleine später so, dass es auf ausreichender Tiefe liegt. Für den Landgang ziehe ich es wieder näher heran und ziehe meine Bootsschuhe an, um durchs Wasser an Land zu kommen.
Die Aussicht ist atemberaubend: man blickt über die Schärenlandschaft in der zahlreiche Segelboote kreuzen. 20 KM östlich von Helsinki blicke ich aber zwischen zwei Schären immer noch auf eine Hochhaussiedlung. Was für eine Aussicht müssen diese Wohnungen haben!
Am Morgen ist Skrollan plötzlich verschwunden. Ich bin etwas irritiert: ohne Abschied davon!? Auf der Webseite ist aber ein Abschiedsgruß und wir verabschieden uns später noch mal über UKW. Das war eine nette Reisezeit mit Claudia und Volker und ich hoffe, wir sehen uns noch mal.
Am Nachmittag werfe ich erfolglos die Angel aus – was solls, ich genieße es, denn das war ein Ziel für Finnland. Statt Fisch gibt es am Abend Bauernpfanne. Erstaunlich ist, das die Kartoffeln von April immer noch gut sind. Jetzt gegen 19.30 Uhr bin ich allein auf der Schäre und mein Boot liegt richtig: die Abendsonne scheint genau in die Plicht und es ist noch schön warm. Ja, so kann es weitergehen! Gegen 21.30 habe ich das Boot noch einmal verholt: der SE hate auf Ost gedreht und droht das Boot auf die Felsen zu drücken. Auf der Westseite sind jetzt gute Plätze frei und so kann ich mit dem Bug nah an die Felsen fahren und kann trockenen Fußes an Land, um die Vorleine zu belegen. Dort liege ich so ruhig, wie im Hafen.