"Shit happens!"
Unsere Ankerbucht - mit Wetterbesserung!
Das Wetter meint es nicht so gut mit uns: bedeckt, kühl, Schauerwetter. Wir brechen auf nach Kejserhamn, von dem Volker geschwärmt hat. Die 23 Sm gehen wieder unter Motor durch gut betonntes Fahrwasser, eine Art Schiffsautobahn, denn es herrscht reger Verkehr.Der Wind ist zunächst umlaufend, später gibt es W-NW3, also von vorn. Kejserhamn ist eine idyllische Bucht mit einem Anleger, Badeplatz, Sauna, Cafe… Unsere Freude wird dann durch ein völlig verkorkstes Anlegemanöver arg getrübt. An dem Steg gibt es keine Heckbojen, also muss ein Heckanker ausgebracht werden. Die Leeseite des Steges liegt natürlich voller Schiffe, so dass wir mit dem Wind im Rücken anlegen müssen. Das klappt auch zunächst, wie vorgesehen, doch 2m vor dem Steg stelle ich fest, das der Heckanker nicht hält. Wir müssen also rückwärts den Steg wieder verlassen und ich hole den Anker wieder auf. Was ich nicht bemerke ist die Ankerleine eines Motorbootes, die ich mit hochziehe und die in unseren Propeller gerät. Der Motor stoppt und wir treiben rückwärts zurück an den Steg. Während ein dort mit seiner Yacht liegender Finne nicht einmal die Leine annehmen will, reagiert der Motorbootfahrer gelassen mit dem Kommentar „Shit happens!“. Seine Frau spricht Deutsch – also haben wir uns wenigstens die richtigen Leute für diesen Mist ausgesucht. Der Finne taucht mit Brille und Schnorchel und klart das Desaster auf, wobei er die Leine schnell frei hat. Er muss ein paar mal tauchen und japst dabei so nach Luft, dass ich Angst habe, er bekommt einen Herzanfall. Als wir vom Steg wegfahren und in der Bucht ankern wollen, geht das Theater weiter. Wir bekommen in 5 Anläufen den Anker nicht in den Grund. Der Boden besteht aus Lehm und es ist 14 Meter tief. Wir geben entnervt auf und ankern etwas abseits in einer wunderschönen seichteren Bucht. Johannes entspannt sich von der Aufregung beim Angeln und hat wieder Glück. Er fängt einen Barsch, den wir aber wieder ins Wasser zurücksetzen – er ist zu klein. Später fahre ich mit Johannes im Schlauchboot noch einmal zurück und wir bedanken uns bei dem Motorbootfahrer mit einer Flasche Cognac, die ich genau für solche Anlässe in Deutschland gebunkert hatte
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