11.8.07

"Little Wilfried" gibt auf

Raumer Wind!

Meerjungfrauen grüßen!

Solche Steine liegen neben dem Fahrwasser!

Deswegen möchte ich ihn nicht missen!

Ein Tag mit Höhen und Tiefen. Der Tag beginnt gut. Eine hübsche, blonde Schwedin hilft mir beim Ablegen vom Felsen. Da schon früh um 8.30 Uhr ein strammer Nord bläst habe ich Seitenwind. Damit das Boot nicht auf die Felsen treibt, bitte ich meine Nachbarin, die Vorleine zu halten, während ich rückwärts den Felsliegeplatz verlasse. Eigentlich wollte ich nur bis Fyrudden fahren. Aber ich möchte den günstigen Wind nutzen. Es geht flott gen Süden und bei strahlendem Sonnenschein Dusche ich erst mal im Cockpit. Um 12.00 mache ich in Fyrudden fest, einem kleinen Hafen direkt am Fahrwasser. Der Hafen eignet sich gut zur Versorgung: Laden, Tankstelle, Schiffsausrüster – alles da. Ich tanke, kaufe Motoröl und einen neuen Kartensatz für die Ost- und Südküste. Wahrscheinlich werde ich sie dank des Kartenplotters nie brauchen, aber zur Sicherheit müssen sie an Bord sein. Dann kaufe ich noch ein paar Sachen im Laden und dann geht’s auch gleich weiter. Neben mir liegen zwei Dänen, die bei starkem Seitenwind ohne Motor ablegen wollen. Sie haben das Boot in Stockholm gekauft und jetzt funktioniert nichts mehr. Sie wollen ohne Motor weitersegeln. Hier ändert sich das Wetter sehr schnell und man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Am Nachmittag flaut der Wind ab und dreht von NO auf Ost und weiter. Also doch wieder Motorfahrt. Ich freue mich, das ich den Pinnenpilot habe – das hätte ich nicht machen sollen. Als ich kurz vor der Ankerbucht Ba°tviken den Kurs um 10° nach Steuerbord ändern will, quittiert das Gerät den Befehl mit einem Heulen und aus ist die Herrlichkeit. Über die Fehlersuche im Handbuch komme ich nicht weiter. Also zerlege ich das Teil am Abend. Innen finde ich irgendeine zerstörte Dichtung oder Ring, jedenfalls scheint es endgültig hinüber zu sein. Das wäre ein herber Verlust. Ohne die Selbststeuerung kein Kaffee, keine ruhige Navigation, kein Herumlaufen auf dem Schiff mehr. Das währe richtig Mist. Mist ist auch, das ich das Teil vor der Reise nagelneu gekauft habe. Aber Macken hatte es von Anfang an. Mal sehen, ob ich morgen in Västervik Ersatz auftreiben kann.